QM-System ⇒ Projekt-Beschreibung / Konzeption / Vorgehensweise
Ausgangslage
- Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität im Jugendamt werden im Organisationsablauf, in Arbeitsstandards, in der Dokumentation, in der Entwicklung/Planung und in der Überwachung/Sicherung berücksichtigt - ohne jedoch immer systematisch und transparent und zentral erkennbar zu sein
- eine systematische, einheitliche Dokumentation dieser Maßnahmen zum Management und zur Entwicklung/Sicherung der Arbeitsqualtität im Jugendamt besteht in Form verschiedener Fragmente ⇒ einzelne Arbeitsbereiche sind i.d.R. in Form einer Grobstruktur erfasst, die umfassende Erfassung/Beschreibung aller Arbeitsprozesse ist aber unvollständig und/oder bedürfen der Aktualisierung und/oder bedürfen eines Neuaufbaus/Umstrukturierung (siehe QM-System-Bausteine) - Systematik und zentraler Zugang bzw. zentrale Übersicht fehlen
- Verschiedene fachliche Entwicklungen in der Jugendhilfe und fachliche Anstösse im Rahmen von Verwaltungsprozessen verweisen auf die Notwendigkeit von Integration, Management und Sicherung/Entwicklung der Dokumentation bzw. des Nachweises von Arbeitsqualität:
- Qualitätsdiskussion in der Jugendhilfe auf Grundlage der gesetzlichen Vorgaben nach §§ 79, 79a SGB VIII seit Einführung des KJHG 1990
- Diskussion und Maßnahmen im Kontext "Controlling und Steuerung" (⇒ LEQ-Vereinbarungen für Leistungen, die durch freie Träger erbracht werden) / "Wirkungsorientierte Jugendhilfe" (Mitte 1990er Jahre bis heute)
- Leistungsvergleiche im Form von BenchMarking-Verfahren als Planungsgrundlagen im Kontext von Bestrebungen zur Verwaltungsreformen
- Einführung von Qualitätsmanagementsystemen in sozialen Bereichen bei großen freien Trägern der Jugendhilfe in Anlehnung an ISO EN 9001:2015 und EFQM-Modell (seit etwa 2000 bzw. Ende der 1980er Jahre),
- Bestrebungen zur Einführung von QM-Systemen in der öffentlichen Verwaltung (CAF-Modell, 2013)
- Einführung von QM-Systemen in KiFöG-Bereich bei freien Trägern aufgrund gesetzlicher Vorgaben/Bundesinitiativen/Landesgesetzen (Land Sachsen-Anhalt, Kinderförderungsgesetz - KiFöG, 2003 in der Fassung vom 20.12.2017)
- QM-System als strukturelle Voraussetzung für die Umsetzung der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) zum 01.05.2018
- QM-Sytem als stukturelle Voraussetzung für die Umsetzung des E-Government-Gesetz (EGovG) 2020 (⇒ Formulare als bearbeitbare PDF-Dateien …)
- Rechnungsprüfungsbericht des Landesrechnungshofs (2018-03) / Stellungnahme Jugendamt (2018-07)
⇒ zu verschiedenen Zeiten fordern verschiedene Akteure unterschiedliche Elemente und/oder Teile eines QM-Systems in Form
einer Dokumentation als Nachweis der Arbeitsquqlität - Zweck und Zielstellungen sind dabei auch immer wieder unterschiedlich
- aufgrund der Komplexität dieser Aufgabe existieren unterschiedliche Lösungs-Ansätze, keiner konnte sich bislang landesweit oder bundesweit etablieren, auch in der Fachdiskussion dominieren auf die jeweiligen örlichen Verhältnisse angepasste und modifizierte QM-Systeme
- Arbeitszeitressourcen auf Führungsebene (Amtsleitung, Sachgebietsleitung) und Mitarbeiterebene sind derzeit für diesen Aufgabenbereich nur minimal vorgesehen bzw. ausgewiesen, alle anfallenden Arbeiten müssen im Rahmen vorhandener Personal-, Arbeitzeit- und Finanzressourcen bewältigt werden
Schritte zur Gestaltung/Etablierung
- Entscheidung, ein einheitliches, systematisches und zentrales Qualitätsmangement-System aufzubauen (Amtsleitungs & Sachgebietsleiterebene)
- Festlegung/Einigung auf die Bausteine diese QM-Systems (s.u.) unter Berücksichtigung zentraler Elemente ISO EN 9001:2015, EFQM-Modell und CAF-Modell ( zwecks Sicherstellung der fachlichen Standards und Qualitätskriterien & Sicherstellung der Zertifizierungsmöglichkeit durch externe Zertifizierungsstelle zum späteren Zeitpunkt)
- Verzicht auf Festlegung auf ein bestimmtes QM-System um für praktische Erfordnisse und fachliche Entwicklungen offen zu bleiben sowie im Falle einer späteren externen Zertifizierung flexibel ein QM-Systeme auswählen zu können
- Verzicht auf externe Dienstleister zum gegenwärtigen Zeitpunkt, um in der Aufbauphase den Einsatz der personellen und zeitlichen sowie auch finanziellen Ressourcen autonom bestimmen zu können, ebenso wie die Prioritäten/Anpassung der einzelnen Arbeitsschritte gemäß der Devise "Alltagsgeschäft und Krisenintervention haben Vorrang!
- Festlegung zur technischen/praktischen Umsetzung der Dokumentation (Aufbau eines WebProgramms auf der Grundlage von DokuWiki … ermöglicht: Zentrale Übersicht in Onlineprogramm / in Abhängigkeit von Benutzergruppen (Amtsleitung/Sachgebietsleitung/Sachgebiete/Mitarbeiter) / differenziert nach Sachgebieten/Arbeitsprozessen sowie den Bausteinen QM-System
- Absprachen zur Aufgabenverteilung (Amtsleitung/Sachgebietsleitung/Mitarbeiter) im Rahmen Aufbau/Entwicklung/Pflege QM-System
- Absprachen zu Arbeitsschritten und Prioriäten:
- (1) Systematische Erfassung und Beschreibung der zentralen ArbeitsProzesse in den einzelnen ArbeitsBereichen/Sachgebieten als Grundlage für Berechtigungskonzept / Sicherheitskonzept / Datenschutz / Formulare / Qualitätssicherung / u.a. Bausteine mehr …
- (2) Verknüpfung mit Stellenbeschreibung (A) und Beschreibung der Arbeitsmittel (Büromöbel, Bürotechnik incl. EDV, Zugang zu EDV-Software) (B)
- (3) Erstellung eines Berechtigungskonzeptes (beinhaltet neben den Erfordernissen EDV/Datenschutz/IT-Sicherheit hinsichtlich der Fachprogramme auch Regelungen zur Vertretung im Abwesenheitsfall (Vertretungsaufgaben, Zugang zum Raum/Aktenschrank, E-Mail-Bearbeitung & E-Mail-Schlüssel, u.a.m.) und Regelungen zur Zuständigkeiten/Aktenzeichen auf der Grundlage von (1) und (2)
- (4) Erstellung des Sicherheitskonzeptes auf der Grundlage von (1) bis (3)
- (5) Zentrale Sammlung/Dokumentation und Aktualisierung/Ergänzung der Arbeitsprozessbeschreibungen (z.B. als ProzessDiagramme ("workflow") differenziert nach Sachgebieten/Arbeitsbereichen auf der Grundlage von (1) bis (3)
- (6) Zentrale Sammlung/Dokumentation und Aktualisierung/Ergänzung von Formularen (Anträge, Nachweise, Merkblätter & InfoBlatt DSGVO sowie AblaufDiagrammen/Checklisten sowie Dienstanweisungen) differenziert nach Sachgebieten/Arbeitsbereichen auf der Grundlage von (1) bis (3)
- (7) Zentrale Sammlung/Dokumentation der verschiedenen Maßnahmen zur Qualitätsicherung auf der Grundlage von (1) bis (3) - Sichtung/Bewertung der Maßnahmen (Amtsleitung/Sachgebietsleitung) / Entwicklung einer Prioritätenliste - Aktualisierung/Ergänzung der Maßnahmen mittels Qualitätszirkel (Amtsleitung/Sachgebietsleitung/Mitarbeiter/Kooperationspartner)
QM-System - BauSteine
InfoBlatt - DSGVO
Formulare
Merkblätter
ArbeitsMaterialien (Checklisten/AblaufDiagramme/DienstAnweisungen)